Auswechseln des Schlosses in der Heckklappe
eines 1999er FORD Focus (Limousine, Typ DAW)

Symptom war: erst liess sich die Heckklappe nicht mehr richtig schliessen, weil der kleine Hebel im Schloß nicht mehr ganz öffnete: er musste mit dem Schlüssel (oder Finger) manuell ganz zurückgeschoben werden. Eines Tages rastete dann das Schloss garnicht mehr ein, trotz festem Zuschlagens der Hecktür. Es schien, als sei innen eine Feder gebrochen, denn der kleine Hebel hing nur noch lapprig im Schloß. Das war der Moment, das Schloß zu tauschen (28.1.2012).

Ein Neuteil ist NUR bei FORD für 103,00 EUR erhältlich (weder A.T.U., Stahlgruber, noch Endfellner konnten das Teil besorgen).  Es gibt leider viele leicht verschiedene Ausführungen, sodass man genau aufpassen muss. Auf eBay war leider das passende Teil ebenfalls nicht zu finden und auf den Schrottplätzen auch nicht.

Zum Ausbauen muss zuerst die Verkleidung abgenommen werden. 4 Schrauben lösen und dann mit etwas Gewalt abziehen. Dabei aufpassen, dass keine Plastikteile auf nimmerwiedersehen wegfliegen.

Die Verkleidung wird von 4 Plastikschrauben (Dübel-Prinzip) und einigen Halteklammern gehalten.

Nun das Kabel am Schloß abziehen. Dazu die Hakennase am Stecker zurückdrücken.

Der Stecker hat nur 4 Kontakte, vermutlich 2 für den Motor und 2 für den Endschalter.



Weiter oben sitzt der Scheibenwischermotor:

Hier das augebaute Schloß:

Mit dem Schloß ist der Schließzylinder verbunden. Er muss aber an das Neuteil übertragen werden. Er läßt sich jedoch vom Altteil nur entfernen, wenn das Altteil zerstört wird, was aber kein Problem ist, da es ja sowieso defekt ist.

Der Zylinder wird mit einem federbelasteten Stift in der Schließplatte gehalten. Um ihn ausbauen zu können, muss dieser Stift von unten eingedrückt werden. Das ist aber nur möglich, wenn man die Schließplatte und die Plastikabdeckung trennt. Und das wiederum geht nur, wenn man die beiden vernieteten Haltebuchsen (siehe Pfeil) aufbohrt, was das Schloß zerstört (na ja, man könnte es schon mit anderen Schrauben wieder festmachen, aber das habe ich nicht probiert).

Nach dem Aufbohren läßt sich das Schloß öffnen (die 3 Federn im Inneren sind brav und bleiben in ihren Positionen). Nun kann man den Stift (siehe Pfeil) leicht eindrücken und den Zylinder nach drehen abnehmen.

Im nächsten Bild erkennt man den Antriebsmotor zur Entriegelung:

Der abgebaute Zylinder kann nun leicht auf das neue Schloß montiert werden. Zusammenbau in umgekehrter Reihenfolge.

Bei mir war im alten Schloß kein Defekt zu erkennen, alle Federn waren noch einwandfrei. Vermutlich hätte eine Neujustage auch gereicht. Es kann aber auch sein, dass das Schloß schon zu schwergängig war (WD40 hatte vorher nicht geholfen) oder einfach die Toleranzen überschritt  (ausgeleiert war).